Dirk Snauwaert
Dirk Snauwaert (Tielt, 1963) ist seit 2005 künstlerischer Leiter des WIELS Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Brüssel. Er war früher künstlerischer Leiter des Institut d'Art Contemporain (IAC) in Villeurbanne / Lyon, verantwortlich für das Ausstellungsprogramm und die Entwicklung der Sammlung des FRAC Rhône-Alpes. Von 1996 bis 2001 war er Direktor des Münchner Kunstvereins. Von 1989 bis 1995 war er verantwortlich für das Gegenwartskunstprogramm am Ausstellungsverband des Palais des Beaux-Arts in Brüssel. Dort organisierte er monografische und thematische Ausstellungen.
Er hält Vorträge und publiziert regelmäßig zu Kunst und visueller Kultur. Er war Mitglied des Beirats der Flämischen Gemeinschaft Belgiens und auch verantwortlich für dessen Erwerbungen von 2004 bis 2006. Dirk Snauwaert war zudem Mitglied von mehreren Jurys und Gremien wie der l'Association Française d'Action Artistique - AFAA von 2001 bis 2002, dem Berliner Künstlerprogramm der DAAD (1997-2002), dem internationalen Vorstand der Generali Foundation Wien von 2010 bis 2012, dem Office for Contemporary Art Oslo, zudem beratendes Mitglied der Allianz Kulturstiftung und des Anschaffungskomitees der FRAC Pays de la Loire.
Für WIELS kuratierte er vor kurzem die Ausstellungen von Anne Mie Van Kerckhoven, Bruno Serralongue, Expats-Clandestines, Luc Tuymans, Andro Wekua, Rehabilitation, Francis Alÿs, David Claerbout und Rosemarie Trockel. Er kuratierte ausserdem die Ausstellung von Jef Geys für den belgischen Pavillon an der 53. Biennale in Venedig, sowie Ideolect, ein Projekt der Poesie und bildenden Kunst in Brügge.
WIELS ist ein internationales Labor für die Erstellung und Verbreitung zeitgenössischer Kunst. Es entzieht sich monolithischen Definitionen wie Museum, Kunsthalle oder Galerie und verfolgt dabei eine Reihe sich ergänzender Funktionen wie Aktivitäten im Zusammenhang mit Ausstellung, Produktion und Bildung, die sich überlappen und gegenseitig beeinflussen. Großausstellungen (monografische Ausstellungen von nationalen und internationalen Künstlern, Gruppenausstellungen, thematische Ausstellungen ...) untersuchen die Entwicklung des zeitgenössischen Schaffens. Der Schwerpunkt liegt auf Information, Analyse und Austausch, um an der Förderung und dem Verständnis zeitgenössischer Kunst teilzunehmen. Das internationale Stipendiatsprogramm für Künstler konzentriert sich auf Innovation, Forschung, Bildung und Förderung und regt Verbindungen zwischen lokalen und internationalen Akteuren an. Vermittlungs- und Bildungsprogramme fördern durch didaktische Workshops, pädagogische Projekte und Seminare für Quartiere, Jugend, Senioren und Schulen. Darüber hinaus veranstaltet die WIELS mehrere Projekte außerhalb der Institutionsgrenzen durch die Förderung von Nachbarschaftsengagements, Ad-hoc-Workshops und von Künstlern geleiteten Sanierungen des öffentlichen Raums und öffentlichen Kunstprojekten.